Ich sage es vornweg: Es ist noch immer keine gute Nachricht und es gehört zu den Entscheidungen, die keinem leicht fallen. Dennoch freue ich mich, dass sich gestern Abend der Ortschaftsrat Erdmannsdorf  nach einer erneuten Lagebesprechung zum Auensportplatz  meiner Empfehlung angeschlossen hat, den von mir skizzierten Dreischrittplan anzugehen. Nun muss der Stadtrat entscheiden, ob er sich diesem empfehlenden Votum anschließen wird.

Sollte dies so kommen, würde der folgende Plan angegangen:

1. Überarbeitung des Sportstättenkonzeptes der Stadt mit dem Ziel, die Jahnkampfbahn als zentralen Fußball- und Familiensportplatz bis spätestens 2019 auszubauen.

2. Für 2015/16 würde geplant, die Kleinsportanlage an der Grundschule neu zu errichten, um Schul- und Freizeitsport möglich zu machen. Die 107 TEUR Flutmittel der SAB könnten hier als Eigenkapital angesetzt werden. Der andere Teil würde mittels des neuen Sportstättenkonzeptes bei der Sportfachförderung beantragt.

3. Spätestens 2019 müsste dann der Auensportplatz rückgebaut werden.

Ausführlicher hatte ich das Vorhaben ja bereits in diesem Blog beschrieben. Insbesondere mit dem Hinweis auf die seitens der Talsperrenverwaltung geplanten Flutschutzmaßnahmen in der Uferstraße steigt das Flutrisiko für den Platz noch einmal. Somit wäre der Einsatz der 107 TEUR dort eine Art Lottospiel. Kommt die Flut nicht, ist alles gut. Kommt sie bereits im kommenden Frühjahr, dann war alles umsonst. Und die Mittel wären zudem ausgegeben. Wir stünden dann bei Null. Und niemand kann uns sagen, wann dies sein wird.

Ich weiß, dass es emotional eine schwierige Frage ist. Dennoch zeigen wir mit den Zwischenschritt der Kleinsportanlage, dass wir Erdmannsdorf nicht “aufgeben” wollen, wie es gelegentlich heißt.  Ganz im Gegenteil. Wir arbeiten an ganz vielen Punkten, die unseren größten Ortsteil betreffen. Nur leider sind diese Themen alle nicht für einen schnellen Erfolg gemacht und deshalb sieht man derzeit nichts von unseren Bemühungen.  Dennoch muss Politik verantwortungsvoll bleiben. Und zu dieser Verantwortung gehört es, mit Mitteln nachhaltig sinnvoll umzugehen. Dies sehe ich bei einem Platz in der Flussaue nicht. Und insbesondere dann nicht, wenn es sich um öffentliches Geld handelt. Und jeder, der mit diesem Vorschlag hadert sollte sich fragen, wie er privat entscheiden würde. Für mich wäre es klar.  Wenn es das eigene Grundstück wäre und ich hätte nach zwei Hochwasserschäden noch 100 TEUR – Ich würde an anderer Stelle neue anfangen.

 

Zu einem anderen Thema. Heute haben wir die Bestätigung unseres Haushaltes vom Landratsamt  erhalten. Damit können wir nun endlich mit all den Dingen starten, die nicht zur “Lebenserhaltung” der Kommune dienen, also Projekte sind. Diese dürfen erst dann begonnen werden, wenn der Haushalt die Prüfung seitens der Kommunalaufsicht passiert hat. Bis dahin sind lediglich Ausgaben genehmigt, die zum unmittelbaren Erhalt der Kommune notwendig sind  oder vertraglichen Verpflichtungen entspringen.  Heute Mittag nun wurde die sogenannte vorläufige Haushaltsführung beendet.  Ich bin sehr stolz, dass wir den ambitionierten Plan so bestätigt bekommen haben. Wir haben natürlich noch nacharbeiten zu leisten. Dies aber ist jetzt nur noch eine Hausaufgabe. In der kommenden Woche werden wir also nun loslegen und die Projekte anstarten. Die wirkliche Arbeit beginnt.

Ebenfalls in dieser Woche hatte ich die Gelegenheit, in der Landesdirektion mal meine Gedanken zur Entwicklung unserer Stadt zu präsentieren. Auch dies war sehr ermutigend. Nun sitze ich an einem Grobkonzept, das in 14 Tagen fertig sein soll. Dieses soll die Grundlage sein, die Entwicklung eines detaillierten Stadtkonzeptes 2020 anzuschieben. Dieses soll dann der Leitfaden sein, an dem sich die städtische Entwicklung langfristig orientieren soll. Der Punkt am Horizont, der derzeit noch vielen fehlt und der gerade für Investoren und Unternehmer überlebenswichtig ist. Ohne einen solchen Punkt keine Entwicklung, keine Investition. Ich werde also nun die kommenden zwei Wochen schwerpunktmäßig daran arbeiten, um diese Vorlage dann auch im Stadtrat und den Ortschaftsräten vorstellen zu können. Danach werden wir im Rahmen der zweiten Stadtkonferenz auch eine öffentliche Präsentation und Diskussion eine Bürgerbeteiligung ermöglichen. Wenn alles klappt, stehe hier die Chancen gut, kurzfristig Unterstützung zu erhalten.