Solange Politik oft unverständlich, vage und entrückt bleibt und an vielen Stellen deshalb ihren Job nicht macht. Solange wird Protest wachsen. Der Protest bei uns heißt AfD. Ein Großteil kreuzt dort den Wunsch nach anders. Ein kleinerer Teil der Wähler ist wirklich das, was ich rechtsextrem nenne. Das muss man differenzieren. Nicht alle gehören in diese Kategorie. Dennoch müssen Sie alle wissen, dass sie mit diesen Kreuze einer extremistischen, rechten Partei den Weg bereiten, die unsere freiheitliche, demokratische Grundordnung gerne abschaffen möchte. Die Hass und Hetze als Instrumente benutzt, um eine Gesellschaft tief zu spalten. Die sich Alternative nennt und ernstlich keine Alternativen anzubieten hat.

Sie ernährt sich von den Fehlern, die wir anderen machen. Das ist auch schon alles. Totale Ausgrenzung allein und moralische, pauschale Appelle und Belehrungen ans Wahlvolk im Besonderen haben die Situation bisher nur verschärft. Haben die Mär von angeblichen Denkverboten und einem ebensolchen Staatsversagen erst ermöglicht.

Was wir brauchen, ist die bessere Idee, den offeneren Blick für das, was relevant ist. Eine Idee, die daraus gemeinsam entsteht und ehrlich und klar verfolgt wird. Eine hätte ich. Wir brauchen wieder mehr Kompetenzen, Möglichkeiten und Vertrauen dort, wo der Bürger auf seinen Staat trifft. Wo er Teilhabe erleben kann. Dort, wo er wohnt. Nur wer Vertrauen gibt, kann selber welches erwarten. Nur, wer selber die Wirksamkeit seines Tuns erlebt, der weiß, was Demokratie wirklich bedeutet.

Wir brauchen wieder mehr Verständnis für das, was die Menschen wirklich bewegt. Was nicht zugleich bedeutet, dass man ihnen ausschließlich nach dem Mund reden muss. Politik muss nicht immer liefern. Sie muss erklären, einordnen, überzeugen und manchmal widersprechen. Und sie muss ermöglichen, dass Menschen vernünftige Wege gehen können. Und wir brauchen ein bisschen mehr Demut. Wir alle sind gewählt. Nicht auserwählt. Der Beitrag anbei zeigt, wo wir stehen. Und auch, was ich über die Ursachen dafür denke.