In den Nachrichten derzeit nur eine Randnotiz.
Für mich heute eine bedeutende Amtshandlung.

Mit meiner Unterschrift unter die Corona-Schutzverordnung des Landkreises enden nun alle COVID19- Schutzmaßnahmen. Mit Ausnahmen von medizinischen und pflegerischeren Einrichtungen sind nun die letzten Pflichten zum Tragen von Masken und der Quarantäne etc. Geschichte.

Eine lange Zeit begleitete ich in Verantwortung diese Pandemie.
Es war eine harte Zeit. Auch für jene, die die Geschicke lenken und leiten durften.

Die Pandemie hat uns gefordert, gespalten auch. Sie hat uns aber auch wachsen lassen, wenn ich an das Öffnungsprojekt in Augustusburg denke, das nicht nur bundesweit wirkte, sondern auch alternative Wege im Umgang mit der Pandemie aufzeigte. Und Sie wird uns bei der Rückschau ebenfalls wachsen lassen. Wenn wir das gut machen. Sie hat uns alle auf den Prüfstand gestellt, viele an den Rand ihrer Existenz geführt. Sie hat Leben gekostet, aber auch Entwicklung vorangebracht. Und wir haben viele Leben auch bewahren können. Und – auch wenn dies nicht alle hören wollen: Im internationalen Vergleich haben wir sehr viel richtig gemacht. Kaum ein anderes Land hat so viel Kraft in die Unterstützung von Wirtschaft, Gastronomie und Hotellerie und Gesellschaft gesteckt. Kaum ein anderes Land, dass so viel aufgefangen hat.

Ja, es wurden auch Fehler gemacht. Und ich finde es gut, dass diese – wie kürzlich durch Karl Lauterbach – auch öffentlich benannt werden. Nur so können wir lernen und das müssen wir. Aber Vorsicht: Aus heutiger Sicht wissen wieder alle, Alles besser. Wir sollten bei der Rückschau immer bedenken, wann in welchem Kontext was entscheiden wurde. Und wir brauchen auch keinen Pranger. Wir brauchen eine Fehlerkultur, die Wissen generiert, Erfahrungswissen. Wenn wir jeden den Löwen zum Fraß vorwerfen wollten, der einen Fehler machte. Dann werden wir nicht lernen. Denn jeder wird versuchen, die Fehler zu verbergen.

Das ist, was derzeit auch eines unserer Probleme ist. Denn während andere Länder Fehler analysieren, um besser zu werden, suchen wir den Einen, der schuld ist. Und wenn wir denn dann haben, ist der Fall für uns erledigt.

Gut, dass es nun weitgehend hinter uns liegt. Auch, wenn Vorsicht weiterhin geboten bleibt. Aber dies sollten wir gelernt haben in diesen Jahren.

coronavirus #covid19