Es war mal wieder eine jener Schlagzeilen, die keiner braucht. Irgendeine Indiskretion – wohl aus den Reihen des Vorstandes des Welterbevereins –  hat uns gestern Nachfragen der Freien Presse beschert. Zu einem Zeitpunkt, zu dem wir Bürgermeister noch nicht darüber informiert waren, was in Sachen Welterbe passieren wird. Das ist bedauerlich, unprofessionell und ziemlich dumm. Aber nicht zu ändern. Heute weiß ich mehr und ja, Augustusburg wird wohl nicht als Welterbestätte erwählt werden. Ich gebe zu: Ich bedauere dies. Aber darüber hinaus ist es kein Drama. Wenn es dabei hilft, dass die gesamte Welterbebewerbung erfolgreich ins Ziel kommt, kann ich damit leben. Denn was zählt, ist das Große Ganze und nicht der einzelne. Sollte die Region Welterbestatus erhalten, dann profitieren wir auch davon. Ab direkt als Welterbestätte oder als Partner des Ganzen ist dabei beinahe Nebensache.

Was genau passiert ist, kann ich derzeit noch nicht sagen. Fakt ist, dass die Icomos, also das Gremium, welches nach dem Zurückziehen des Antrages im vergangenen Jahr eine gemeinsame Nachqualifizierung des Antrages zugesagt hatte, möchte die Bewerbung inhaltlich auf den Bergbau eingrenzen. Damit wären alle Objekte, die aus der Nachfolgeindustrie  oder eben nur thematisch angelehnt mit im Portfolio waren, raus. Dies trifft ohne Zweifel auch auf das Schloss zu, welches sich mit dem Brunnenhaus beworben hatte. Wir haben uns seit Jahren stark im Verein für die Bewerbung engagiert. Und ich werde dem Stadtrat auch empfehlen, dies weiterhin zu tun. Auch, wenn wir auf diese Weise nur eine Art Partner der Sache bleiben. Warum? Weil es für die gesamte Region wichtig ist, dieses Monsterprojekt zum Erfolg zu führen. Die Strahlkraft eines solchen wäre enorm und auch wir würden davon zweifelsohne profitieren. Unabhängig davon, welchen Status wir genau hätten. Wir werden nun gemeinsam Wege finden, wie wir die Städte weiter einbinden, die nunmehr nicht direkt dabei sind. Und ich denke, hier wird es Wege geben, den Verein, die Bewerbung und damit auch die gemeinsame Zukunft als Welterberegion gemeinschaftlich am Leben zu erhalten. Und auch mit selbigem zu füllen. Wir sind bereit, daran weiter zu arbeiten. Und kleine Tiefschläge sind nicht geeignet, uns aus der Bahn zu werfen. Denn wir gesagt: Das Große Ganze ist zu wertvoll, als das es an solchen, wohl auch notwendigen Entscheidungen zerbrechen könnte.