Es gibt Studien, die sind spannend, überraschend und lehrreich. Und es gibt solche, bei denen man sich fragt, warum sie eigentlich gemacht wurden. Und dann gibt es welche, die auf den zweiten Blick ganz tief gehen. Stimmt nicht? Na dann sprechen wir doch mal über eine brandaktuelle Untersuchung aus Leipzig, die sich mit dem schweren Stand – was für eine Wortbrücke – von dicken Kindern auseinandersetzt. Die sächsischen Forscher mussten 3000 Menschen in ganz Deutschland befragen um herauszufinden, dass die Mehrheit der Deutschen Dicke und hier im besonderen unsere kleinen Pummelbürger mit Zitat “negativen Stereotypen” belegt. Das heißt: Die Mehrheit von uns findet dicke Kinder… Na, Sie wissen schon.

Grandios, möchte man ausrufen und fragt sich dabei, ob man das Geld für jene Erhebung nicht besser direkt nach Griechenland überwiesen hätte, statt zu beweisen, dass es nachts schon immer dunkel wird. Denn, dass dicke Kinder nicht eben angesagt sind, für faul und bewegungsarm gehalten werden, das ist wohl schon solange so, wie ich denken kann. Auch auf unserem sozialistischen Schulhof wurde dicken Pionieren das Halstuch – sagen wir – gerne neu geknotet. Und beim Zweifelderball wollte auch keiner diese unbeweglichen Ziele haben. Neu ist ebenfalls nicht, dass wohl ein Großteil der betroffenen Wumsbrummer nicht wirklich genetisch entsprechend disponiert sind, wie man es medizinisch umschreiben würde. Die meisten haben sich die Ringe ehrlich erworben. Burger und Nintendo sei Dank.

Warum also untersucht man eine Frage, die wahrscheinlich schon bei den Höhlenmenschen beantwortet war? Um zu beweisen, dass diese ablehnende Haltung nicht dazu führt, dass die Betroffenen abnehmen. Im Gegenteil, sagen die Forscher. Es führt zum Frustessen, was das Ganze ja bekannter Maßen nicht besser macht. Ist auch nicht brandneu und bedeutet nichts anderes, als das wir künftig jedem Zwergenmoppel mal eben noch ein Softeis in die kleinen Wurstfinger drücken sollten, um diesem Trend endlich Einhalt zu gebieten. Nun, ich hätte ja auf verstärkten Schulsport und Obst gesetzt. Aber ich bin auch ein elender und überholter Traditionalist.

Ja, meine Lieben. Was also soll diese Studie? Erst nach langem Grübeln und mehreren Tafeln Schokolade habe ich den tieferen Sinn entschlüsseln können! Griechenland! Ja! Jetzt ist alles klar. Jetzt habe ich endlich verstanden, warum wir dem klammen Sonnenstaat all die Milliarden ins Schaufenster stellen. Unsere dauernde Ablehnung von Sommer, Sonne, Subventionen hat zu einer milliardenschweren Trotzverschwendung geführt. Genau! Und deshalb sollen die nämlich durch permanente, legale Verschwendungsorgien einfach die Lust am Geldausgeben verlieren. Prassen bis die Langeweile jeglichen Konsumtionswillen gebrochen hat! Genial! Softeis für Griechenland. Lasst die Helenen sich ihre Formel 1 Strecke bauen. Lasst sie weiter ihre Fischkutter abwracken und gebt Geld, Geld, Geld. Am Besten ganz ohne Auflagen. Irgendwann, so in 20 oder 30 Jahren, haben die dann so eine Stinkelangeweile, dass sie von selber ein Steuersystem und eine wunderbare Verwaltung aufbauen. Das haben wir bei uns genau so gemacht. Hat auch funktioniert.