Nun ist es endlich soweit. Nachdem wir in den letzten zwei Jahren erst einmal eine Menge Alt-Probleme beräumt und neue Projekte begonnen haben, die einfach prioritär notwendig waren und diese nun in die Umsetzung gehen, wenden wir uns nun dem Tourismus zu. Nach der Neuaufstellung Flächenutzungsplan, Fertigstellung Grundschule und Neubau Schulsportplatz, Jahnkampfbahn, Buswendeschleife, Breitbanderschließung, Abriss alte Baumwolle und Sanierung alte Grundschule Grünberg – alles Projekte, die nunmehr in der Antragssschleife, bereits begonnen oder inzwischen fertig sind – widmen wir und jetzt dem eigentlichen Lieblingsthema meinerseits. Auftakt ist ein Förderantrag für eine Tourismuskonzeption, die die Grundlage für einige Umgestaltungen in diesem Bereich einleiten soll. Dieses Konzept brauchen wir, um weitere Projekte schließlich genehmigungsfähig darstellen zu können. Inhalt ist die Frage, welche der vielen Konzeptideen die geeignetsten sind, die touristische Entwicklung anzukurbeln. Von der Umgestaltung des Weges hoch zum Schloss, über das Projekt Kleinstadtmenschen (www.kleinstadtmenschen.de) bis hin zu einem möglichen Bau des noch fehlenden Teilstückes eines Schlossrundweges durch den ehemaligen Schulgarten. Und während wie ab dem 8.8. endlich das Eingangstor in die Stadt (Straße an Friedhof) von einem Steinacker zu einem wirklichen Schmuckstück verwandeln, startet nun die weitere Planung.

Wenn es um Tourismus und Altstadt geht, dann geht es hoch her am Stammtisch. Ja, bisher haben wir mit Ausnahme der Erhöhung der Frequenz an Veranstaltungen (was sehr und maßgeblich auf den fleißigen Schultern des Kulturfördervereines ruht) nur kleinere Dinge sichtbar umgesetzt. Neue Informationsmöglichkeiten, dazu die neue Stadtwebseite, die nunmehr kommende Woche das Licht der Welt erblickt und schließlich Angebote für Pauschaltouristen, die ebenfalls zunehmend Interesse finden. Doch im Hintergrund wurde viel gearbeitet, denn vieles möchte geplant und sehr gut durchdacht sein, bevor es los geht. Gerade was die Pauschalangebote für Urlauber angeht, die künftig über eine eigene Buchungsplattform im Netz Annagartenvermarktet werden sollen (und auch schon im Test wurden),  wurde viel Hintergrundarbeit geleistet. Denn wir wollen erreichen, dass mehr Menschen bei uns Urlaub machen, statt nur mal vorbeizukommen. Das ist wichtig, denn ohne Übernachtungen findet auch keine wirkliche Wertschöpfung statt. Die entstandenen Pakete wurden bereits vereinzelt gebucht und sind über die Touristinfo inzwischen auch gefragt. Diese wird zunehmend das, was sie sein soll. Eine Vermarktungsstelle für das, was wir haben. Und das ist eine Menge. Wenn man es richtig kombiniert. Hierbei nehmen wir inzwischen den Gästen jegliche Planung ab, stellen Angebote zusammen, buchen diese und kümmern uns um die Details. Das steht noch am Anfang, ist aber bereits in Fahrt. Das ist meine Vorstellung einer modernen Touristinformation: Der Servicedienstleister für unsere Gäste. Und das ist mehr, als Flyer zu verteilen. Ziel ist es, bis Jahresende sowohl dies auszubauen, als auch die neuen Räume im Stadthaus in Betrieb zu nehmen, was leider noch immer baulich ein Problem ist.

Neben diesen Kernaufgaben haben wir das Projekt Kleinstadtmenschen erfunden, das zur Belebung der Innenstadt beitragen und die Stadt auch interessanter machen soll. In der kommenden Woche werden hier die ersten Interviews gedreht, die dann – ähnlich wie bei Pokemon Go – beim Rundgang der Stadt gefunden werden sollen. Gelebte und erzählte Geschichte und Geschichten an jenen Orten, an denen diese spielen. Eine elektronische Schnitzeljagd durch die historische Stadt. Spaß, Spannung und Erkenntnisgewinn inklusive. Wie auch eine Prämierung für all jene, die möglichst gründlich suchen ;-).  Mehr wird an dieser Stellen noch nicht verraten, denn wir wollen und mit diesem Projekt beim Wettbewerb “Ab in die Mitte 2016” bewerben. Wer neugierig ist, der schauen mal auf www.kleinstadtmenschen.de. Dort ist das Projekt erklärt und freut sich auch über jeden, der sich hier anmeldet und mitmachen möchte.

Ebenfalls in einer sehr weiten Vorplanung befindet sich ein sehr wichtiges Projekt, das die Altstadt an sich betrifft. Hier haben wir gemeinsam mit Stadtplanern darüber nachgedacht, wie der Weg zum Schloss interessant aufgewertet werden kann. Herausgekommen ist eine Ideenstudie, die vorsieht, grüne Ruheinseln zu schaffen, die unserer Stadt ein wenig mehr GRÜN, ein bisschen mehr SCHATTEN und vor allem ein wenig mehr Sitzplätze zu schaffen.

Zudem sollen dann auch die Ergebnisse des Kleinstadtmenschen-Projektes hier sichtbar werden. Und auch eine erste Kostenschätzung + Gestaltungsmöglichkeit für einen weiteren Weg vom und zum Schloss als Themenweg mit wirklicher Aussicht auf dem Gelände des alten Schulgartens ist fertig. Hier könnte eine neue Achse entstehen, die Altstadt und Schloss interessant verbindet und noch eher zu einem Rundlauf anregen soll, als es bisher möglich ist. Das Thema hierzu entstand durch ein geschenktes Büchlein, dass sich mit dem Wirken von ANNA VON anna_v_sachesen_apothekerin_wSACHSEN, der Frau des Erbauers des Jagdschlosses, ergab. Diese Abendlektüre über eine ungewöhnliche Frau, die in ihrer Zeit als die erste Apothekerin Deutschlands galt, produzierte Neugier. Und nach einiger Beschäftigung und der Gewissheit, dass es auch im Schloss einen Kräutergarten gegeben hatte, eine Idee, Nämlich jene, die Geschichte dieser Frau in Form eines Kräuterweges sichtbar und erlebbar zu machen. Ein spannendes Thema, passen doch Personalien Prominenter immer in das Interessenspektrum. Besonders dann, wenn diese in der Form noch nicht beleuchtet wurden.

Das sind die Themen, mit denen wir uns in den kommenden Monaten nun auseinanderzusetzen haben. Wir werden dies – wie inzwischen üblich – auch mit einem öffentlichen Diskussionsprozess verbinden. Die Termine hierfür werden wir rechtzeitig bekannt geben. Bis dahin sind wir, bin ich für Ideen wie immer erreichbar 😉