Wieder liegt ein spannendes Wochenende hinter mir. Wieder war es eines von denen die mir zeigen, dass sich etwas ändern muss in unserer Stadt. War es am Anfang der Kandidatur oft sehr schwer, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, spüre ich jetzt, dass sich das Blatt wendet. Ja, es gibt Gesprächsbedarf und vieles hat sich aufgestaut. Kleine Dinge, die täglich ärgern ebenso wie die großen Fragen, die die Gemeinde bewegen. Vom Erscheinungsbild der Stadt bis hin zu Fragen zum Umbau der alten Schule zum Stadthaus oder eben auch zum Thema Rosts Wiesen. Oder auch nach versprochenen Dingen, die schließlich nicht eintraten. Und nicht selten werde ich mit den Worten begrüßt “endlich interessiert es mal einen”.

Letzteres kann man so sicher nicht im Raum stehen lassen, denn ich weiß, dass wir in allen Ortsteilen über engagierte Ortschaftsräte verfügen. Allerdings wendet sich die Kritik wohl ohnehin eher nicht an diese Gremien, sondern vielmehr an die Spitze im Rathaus selbst. Es ist sehr schade, dass dieses Signal dort nicht gehört wird. Insbesondere wenn man bedenkt, dass ein jeder, der sich versucht mit Kritik einzubringen auch einer ist, der für seinen Ort noch brennt. Nur jene, die sich nicht mehr äußern haben oft abgeschlossen, haben den Glauben verloren, dass sich überhaupt jemals etwas ändern kann. Eine von vielen Quellen, die am Ende die bedenklich große Gruppe von Nichtwählern speist. Rund 40% unserer Bürger haben inzwischen entschieden, kein Kreuz mehr zu machen. Ein Fakt, der mir zumindest keine Ruhe lässt.

Ich bin weit davon entfernt, Nichtwähler missionieren zu wollen. Ein jeder hat das demokratische Recht, dies selbst zu entscheiden und dies ist gut so.  Ich muss auch zugeben – dies gehört zur Ehrlichkeit dazu – dass ich zumindest verstehen kann, warum man eine solche Entscheidung trifft. Auf der anderen Seite aber sage ich auch, dass ich diesen Weg nicht gehen würde. Weil ich ihn nicht für geeignet halte, Veränderung herbeizuführen. Gerade bei Wahlen auf kommunaler Ebene sollte man sich tatsächlich fragen, ob es immer Sinn macht, sich nicht zu beteiligen, denn gerade hier hat meine Stimme eine ganz direkte Auswirkung. Und nicht kreuzen bedeutet unter Umständen, dass sich auch nichts ändert.

Die Stadt, dies haben alle Wahlgänge gezeigt, möchte jedoch eine Veränderung. Rund zwei Drittel derer, die gewählt haben, haben sich gegen den bisherigen Kurs entschieden. Das ist ein deutliches Zeichen. Wir können am kommenden Wochenende auch Veränderung wahr werden lassen. Vielleicht auch eine Motivation, nun doch ein Kreuz zu machen.

Ich habe in den vergangenen Wochen sehr viele Gespräche geführt und gedenke auch, das Prinzip der Ansprechbarkeit im Falle meiner Wahl  zum Programm zu erklären. Ich halte dies für einen der elementarsten Grundpfeiler dieses Amtes und einer der wichtigsten Aufgaben, die es in den kommenden Monaten und Jahren zu erfüllen gilt. Zuhören, werten, Lösungen finden und auch herbeiführen. Das muss das Prinzip sein.

Ich werde in dieser Woche noch einmal viel unterwegs sein, um mich und meine Ideen vorzustellen. Ich würde mich freuen, auch Sie bei einem der Termine kennenlernen zu dürfen.