Die Diskussion um die Zukunft des Auensportplatzes Erdmannsdorf muss in die finale Runde gehen. Nach den nun vorliegenden Erkenntnissen und einem Gespräch mit der Sächsischen Aufbaubank, die die in diesem Falle die Wiederaufbaumittel bereitstellt, haben wir nun alle Informationen, um zu entscheiden. Und wir müssen es auch, wenn wir Fristen und Möglichkeiten wahren wollen.

Was wir wissen, ist das die Aue eine Aue ist. Und diese wird, wenn die entsprechenden Hochwasserschutzmassnahmen wie vorgesehen am gegenüberliegenden Ufer umgesetzt werden, wovon nach Lage der Dinge auszugehen ist, auch als solche wieder in Erscheinung treten. Das bedeutet: Hochwasserereignisse werden sich häufiger auf die Anlage auswirken als bisher. Hochwasserschäden werden also wahrscheinlicher.

Nach Gesprächen mit der SAB sind nun zwei Dinge klar.

1. Wir können die 107 TEUR Flutmittel als Eigenkapital andernorts für einen Neuanfang einsetzen.

2. Wir brauchen dafür ein neues Sportstättenkonzept, das auf die neue Situation, auf die demographische Entwicklung und die Finanzsituation der Stadt aber auch auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht.

3. Könnten wir dann zunächst die Kleinsportanlage Erdmannsdorf, direkt gegenüber der Grundschule, neu errichten, um dort Schul- und Freizeitsport wieder attraktiv und möglich zu machen. Zudem könnten wir bis 2018/19 die Jahnkampfbahn zu einer zentralen Sportstätte der Stadt umbauen. Bis dahin , so ein solches Stufenkonzept von Förderseite akzeptiert würde, könnten wir den Auensportplatz weiter nutzen. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht.

4. Würde dann, also nach Umsetzung des Punktes 3, der Auensportplatz aufgegeben werden müssen.

Ich halte diese Vorgehensweise – so bitter es klingt – für richtig und auch eine Chance, denn: Der Auensportplatz bleibt ein unplanbares Investrisiko. Wer künftige Schäden reguliert, steht in den Sternen. Wir als Stadt sind mit einer Schadensumme wie in diesem Jahr finanziell überfordert. Vor diesem Hintergrund müssen wir aus meiner Sicht neu denken. Nachhaltig wäre, die Sportstätten neu zu ordnen und die Jahnkampfbahn als Herzstück auszubauen.

Diese Aufgabe ist riesig. Wenn wir dafür den Zwischenschritt Kleinsportanlage ohne Eigenmittel finanzieren können, so ist das eine Riesenmöglichkeit. Zudem haben wir ein Zeitfenster besprochen, das aus meiner Sicht machbar erscheint. Und: Wir lösen ein langfristiges Problem, denn – auch dies wurde in den Gesprächen deutlich – so viel Geld wie in diesem Jahr wird es für eine Flutschädenbeseitigung nicht mehr geben. Das nächste Hochwasser aber kommt bestimmt. Wer aber hilft uns dann?

Wir werden nun noch einmal alle Beteiligten an den Tisch bitten, dies zu bereden. Wir müssen eine Entscheidung treffen, denn wir müssen eine neues Konzept schreiben, Mittel beantragen und auch die Flutmittel bis Ende 2016 verbaut und abgerechnet haben.