Es sind noch drei Tage. Drei Tage bis es entweder heisst, dass alles so bleibt, wie es ist. Oder eben drei Tage, bis zu einem neuen Aufbruch. Wir haben viel gekämpft. Wir haben viel Unterstützung. Viele Menschen rufen an, mailen, machen Mut.  Dafür möchte ich mich bereits jetzt bedanken. Wir haben schon jetzt viel erreicht, denn es wird endlich wieder sachlich diskutiert, sieht man mal von ein paar privaten Seitenhieben ab, die in Ermangelung von Sachargumenten unter der Gürtellinie platziert wurden. Seit Juli kämpfen wir nun beinahe täglich dafür, dass wir einen Wach- und Denkwechsel ins Rathaus bekommen. Jetzt kommt es darauf an, dass wir noch einmal mobilisieren. Noch einmal überzeugen. Noch einmal alles geben. Das große Ziel ist zum greifen nahe.

Auch wenn die Amtsinhaberin versucht, die vergangenen sieben Jahre als Erfolg zu definieren. Es war keiner. Ja, es sind auch viele Dinge passiert, die positiv sind. Doch gingen diese – wie beispielsweise die Arbeit am Leitbild – zumeist auf das Engagement der Bürger zurück, die sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl eingesetzt haben. Ansonsten ist die Bilanz leider keine gute. Gestartet mit Rücklagen im Haushalt von rund 1,8 Millionen Euro stehen wir nun mit einem kreditfinanzierten Haushalt da. Einiges davon ist nicht durch das Rathaus zu verantworten. Eine höherer Kreisumlage, wegbrechende Gewerbesteuern sorgten sicher auch für Lasten. Aber: Der überwiegende Teil geht auf unsere Kommune selbst zurück. Hier muss sich die Bürgermeisterin fragen, wie dies in ihre “Erfolgsbilanz” passt.

Alleine die Sanierung der alten Schule in der Altstadt wurde zum Millionenprojekt und ist noch heute nicht fertig. Das Nutzungskonzept dafür wird die jährlichen Folgekosten nicht decken können. Der Umbau der Talstation und verschiedene andere Bauprojekte sind zu hinterfragen oder wurden schlicht 20% teurer als geplant. Dies alles blieb ohne Konsequenz. Bis auf eine: Die Kassenlage ist mehr als schlecht. Die gesetzlich geforderten Rücklagen sind unterschritten. Im Gegenzug schöpfen wir unsere Einnahmemöglichkeiten nicht aus und verschenken Parkplatzgebühren, weil wir sie nicht erheben. Wer anderes behauptet, der spricht nicht die Wahrheit.

Statt hier ehrlich zu sein, werden wieder neue Segnungen versprochen. Wird schon irgendwie gehen. Oder eben nicht. Sehen werden wir dies erst nach der Wahl am 22.9.. Das ist  das Problem. Ich sage noch einmal: Wir haben kein Ziel, kein Konzept, was unserer Stadt 2020 sein will. Das ist das Kernproblem. Ohne Ziel kann es keinen guten Weg geben. Und: Wir haben viele Probleme, die bisher gar nicht bearbeitet werden. 2500 Einwohner sind bereits heute 50 Jahre und älter. Wo kaufen diese Menschen ein, wenn die Mobilität schwindet? Wo gehen wir zum Arzt und wie schaffen wir es, junge Familien hier anzusiedeln, damit wir der zunehmenden Überalterung etwas entgegensetzen können und immer genügend Kinder haben, um den sinkenden Einwohnerzahlen Paroli bieten zu können. Und schließlich auch, um den Schulstandort dauerhaft zu sichern.  Zu all dem gibt es keine Antworten. Achselzucken maximal. Es ist eben so. Anderswo ist es schlimmer. Das ist Kopf-in-den-Sand-Politik. Das kann nicht der Ansatz sein, eine Gemeinde zukunftssicher zu machen. Davon bin ich überzeugt.

Wir brauchen einen Neuanfang. Und hier auch einen, der nicht von Verwaltungsfachleuten initiiert wird. Wir brauchen einen gänzlich neuen Weg. Einen, der sich für alle Generationen auszahlen wird. Ich habe in den vergangenen Wochen viele Ansätze entwickelt, habe diese recherchiert und mir Beispiellösungen andernorts erklären lassen. All diese Ideen können Sie hier im Blog finden. Alles ist transparent und klar.

Wir müssen nun die Grundlage dafür legen. Gehen Sie zur Wahl und unterstützen Sie mich. Nur wenn wir den Wechsel schaffen, werden wir auch Antworten auf unsere Fragen finden können. Nur dann können wir in einem neuen Miteinander dafür sorgen, dass unsere schöne Stadt eine ebensolche Zukunft hat. Ich verspreche Ihnen nicht einen neuen Pflasterstein, denn was getan werden muss, werden wir künftig gemeinsam bestimmen. Ich verspreche Ihnen aber eines: Eine transparente, nachvollziehbare und logische Stadtpolitik, vollen Einsatz und die Entwicklung eines sinnvollen Fahrplans bis 2020. Dafür stehe ich.