Die Zeit rennt und die Ereignisse überschneiden sich inzwischen ohne Kommentierung. Ja, es ist gerade nicht einfach, auch hier Schritt zu halten. Dennoch will ich es versuchen, wenigstens ein paar Zeilen zur ersten, von mir initiierten Altstadtkonferenz hier zu hinterlassen. Noch zumal die Freie Presse solche Themen nicht wahrnimmt. Es war wohl zu wenig Streit und zuviel Gemeinsamkeit zu ahnen. Da letzteres aber keine Zeilen schlägt, blieb ein Bericht aus. Schade.

Zunächst erst einmal sei gesagt: Ich freue mich, dass an diesem Abend so viele Interessierte im Schloss eingefunden haben. Trotz Blitzeis und sicher auch trotz der Skepsis, dass schonwieder mal geredet wird, statt mal zu tun. Hierzu möchte ich sagen, dass “einfach mal tun” im Zusammenhang mit der Situation, in der sich unsere Altstadt nach jahrzehntelanger Fehlentwicklung befindet, nicht wirklich angebracht ist. Im Gegenteil. Genau jetzt müssen wir genau hinsehen, welche Hebel wir in Bewegung setzen wollen, um Veränderung herbeizuführen. Und um dies herauszufinden, müssen wir gemeinsam an Konzepten arbeiten. Und zwar alle, die in der Altstadt leben, arbeiten oder beides dort tun. Wie ich darüber denke, kann man im groben den beigefügten Charts entnehmen.

Was mich auch gefreut hat ist der Umstand, dass spätesten seit diesem Abend sichtbar ist, dass Stadt und Schloss künftig nur gemeinsam an Zukunft arbeiten werden. Das ist ein wirklich wichtiger Punkt, denn hier haben wir ein erhebliches Potenzial, das es zu bergen gilt. Und: Wenn wir Kräfte bündeln, dann profitiert derzeit vor allem die Stadt von einem solchen Pakt. Was also klar wurde: Alle wichtigen Partner wie beispielsweise das Schloss, vertreten durch Frau Meyn, der Mitteldeutsche Verkehrsverbund, der an diesem Abend durch Dr. Neuhaus vertreten war (vielen Dank dafür!) oder die AFR  haben großes Interesse daran, künftig enger zusammen zu arbeiten. Angesichts der ernsten Lage ein ermutigendes Signal. Und danke auch an unsere Gastrednerin Veronika Hiebl vom Tourismusverband Erzgebirge für die klare und schonungslose Erläuterung unserer Hausaufgaben und die Bestätigung unserer Thesen. Das genau ist, was wir auch brauchen: Einen Spiegel der uns zeigt, wie wir uns derzeit zeigen. Und eine berufene Stimme, die uns Wege aufzeigt.

Fakt ist: Wir müssen attraktiver werden, uns klar definierte und auch neue Zielgruppen erschließen. Und wir müssen die Frage beantworten können, warum jemand ausgerechnet zu uns kommen soll. Das ist der Schlüssel für alles weitere.

Wir wollen nun im Frühjahr das Thema Marketing- und Tourismusagentur angehen, denn ein solches Instrument werden wir brauchen, um die weitere Entwicklung von touristischen Angeboten möglich zu machen und deren Vermarktung umsetzen zu können. Finanziert werden soll dies durch eine Tourismusabgabe, die Parkraumbewirtschaftung und eine Kurtaxe. Derzeit schauen wir uns an, welche Erfahrungen ähnlich strukturierte Städte und Gemeinden in unserem Umfeld damit machen oder bereits gemacht haben. Und es ist auch hier klar gesagt: Solche Abgaben sind zweckgebunden und werden nicht im Haushalt an irgend einer Stelle versanden. Das ist rechtlich klar geregelt und wir werden hier eine klare und transparente Linie fahren. Mir ist sehr bewusst, dass man mit der Erhebung neuer Umlagen verantwortungsvoll umgehen muss. Dennoch ist dieser Weg ganz klar alternativlos. Ohne Finanzierung keine Entwicklung. Und ohne Entwicklung keine Zukunft.

Wir werden zudem diese Altstadtkonferenz zu einem regelmäßigen Arbeitsgremium machen, das an präzisen Detailfragen wie dem des Parkraumkonzeptes oder an einem konkreten Ansiedlungskonzept für Gewerbetreibende arbeiten soll. Erste Interessenten haben sich gemeldet. Wer hier ernsthaft mitarbeiten will, möge sich beim Autoren melden.

Ich denke, damit ist ein guter Anfang gemacht, denn wir haben an diesem Abend viel gelernt über das, was auf uns zukommt. Lassen Sie uns gemeinsam ernsthaft, logisch und mutig sein. Die Debatte ist eröffnet.

Altstadtkonferenz hier zum Download.